In Gedenken an die Opfer der Euthanasie aus der Landesanstalt Chemnitz

Mehr als 70 000 Menschen wurden in der Zeit von Januar 1940 bis zum 24. August 1941 Opfer des nationalsozialistischen Verbrechens der sogenannten T4- Aktion. In der sächsischen Tötungsanstalt Pirna Sonnenstein wurden 13.720 Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Krankheit ermordet, darunter befanden sich nach aktuellem Forschungsstand 325 Menschen aus Chemnitz.

Ende Mai 1940 wurde die Pflegeanstalt der Landesanstalt Chemnitz aufgelöst. 582 Menschen wurden nach Hubertusburg und Arnsdorf überführt. Diese Orte waren Zwischenanstalten bevor die Menschen in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein transportiert und dort ermordet wurden. Wir erinnern uns an sie insbesondere in diesen Tagen.

Eine von ihnen war Adele Prager. Sie verließ mit dem Transport des 29. Mai 1940 nach Hubertusburg die Chemnitzer Landesanstalt. Am 29. August 1940 erfolgte die Verlegung in die Zwischenanstalt Großschweidnitz. Von dort wurde sie am 25. September in einem Sammeltransport nach Pirna Sonnenstein “verlegt”. Noch am selben Tag wurde sie im Keller der Anstalt durch Kohlenmonoxidvergiftung ermordet. Adele Prager war zum Zeitpunkt ihres Todes 58 Jahre alt. (Stolpersteine in Chemnitz | Stadt Chemnitz)

Wir erinnern auch an Günther Neubauer. Er wurde am 30. Mai 1940 von Chemnitz nach Arnsdorf verlegt. Am 8.7. 1940 überführte man ihn nach Pirna- Sonnenstein, wo er noch am selben Tag von den Nationalsozialisten getötet wurde. Günther Neubauer wurde nur elf Jahre alt. Stolpersteine in Chemnitz | Stadt Chemnitz)

Wir erinnern insbesondere in diesen Tagen an die Menschen, die durch die Nationalsozialisten im Zuge der „Aktion T4“ ermordet wurden. Durch die aktive Auseinandersetzung möchten wir ihnen einen Namen und ein Gesicht geben.

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